Einige Branchen in Deutschland unterliegen speziellen Tarifverträgen, beispielsweise den AVR Caritas in Einrichtungen der katholischen Kirche oder dem TVöD im öffentlichen Dienst. Die Berücksichtigung dieser Vorschriften stellt - ergänzend zum Arbeitsrecht - sicher, dass Arbeitszeitregelungen, Vergütungsstrukturen, Urlaubsansprüche und andere Bestimmungen korrekt umgesetzt werden. In den digitalen Lösungen von Swisio sind diese und weitere Standardvereinbarungen bereits umgesetzt - und tragen damit zu mehr Effizienz, Genauigkeit und Zufriedenheit in der Personalplanung und der Gehaltsabrechnung bei. Hier erfahren Sie mehr rund um die AVR Caritas und wie auch Ihre Organisation von Swisio profitieren kann.
Geschichte und Hintergrund: AVR Caritas legen Arbeitsbedingungen verbindlich fest
Die Arbeitsvertragsrichtlinien der Caritas (eigentlich "Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes", oder kurz: AVR Caritas) wurden 1961 eingeführt, um einheitliche und faire Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas - des größten Wohlfahrtsverbands der katholischen Kirche in Deutschland - zu schaffen.
Sie basieren auf dem kirchlichen Selbstbestimmungsrecht und werden im sogenannten "Dritten Weg" entwickelt. Dabei handelt es sich um ein besonderes Verfahren, bei dem Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter gleichberechtigt in arbeitsrechtlichen Kommissionen zusammenarbeiten. Dieses Modell sichert eine einvernehmliche Erarbeitung der Arbeitsbedingungen, die den ethischen und sozialen Anforderungen kirchlicher Einrichtungen entsprechen. Bei den AVR handelt es sich um keinen Tarifvertrag im klassischen Sinne, da für ihr Zustandekommen die Besonderheiten des kirchlichen Arbeitsrechts gelten. Im Laufe der Jahre wurden die AVR Caritas immer wieder angepasst, um aktuellen gesellschaftlichen und gesetzlichen Entwicklungen gerecht zu werden. Nur Kirchenorganisationen ist es erlaubt, Mitglied im Deutschen Caritasverband zu werden.
Für diese caritativen Einrichtungen gelten die AVR Caritas
Bis heute regeln die AVR Caritas umfassend Vergütung, Arbeitszeiten, Urlaubsansprüche und soziale Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den jeweiligen Caritas-Einrichtungen. Das Regelwerk gilt z. B. im Pflegedienst in Krankenhäusern, in Alten- und Pflegeheimen, Rehabilitationskliniken und Hospizen. Einrichtungen der Caritas umfassen außerdem Sozial- und Erziehungsdienste, ambulante Pflegedienste, Beratungsstellen wie solche für Sucht, Schulden oder Schwangerschaft, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und die Obdachlosenhilfe. Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe zählen Kindertagesstätten, Jugendheime und Erziehungsberatungsstellen dazu. Einrichtungen in der Bildung und Erziehung, wie katholische Schulen und Fortbildungszentren, sowie Organisationen, die sich um Migration und Integration kümmern, etwa durch Flüchtlingshilfe und Sprachkurse, fallen ebenfalls unter die AVR Caritas. Außerdem richten sich nationale und internationale Einrichtungen der Not- und Katastrophenhilfe nach ihren Bestimmungen.
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Kein Ersatz, sondern Ergänzung des staatlichen Arbeitszeitgesetzes
Laut § 7 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) können Tarifverträge oder Betriebs- und Dienstvereinbarungen von den allgemeinen Arbeitszeitregelungen abweichen, um den Besonderheiten der Tätigkeit gerecht zu werden. Dementsprechend enthalten die AVR Caritas spezifische Regelungen für Arbeitszeiten, die den speziellen Anforderungen der Caritas-Einrichtungen Rechnung tragen. Diese Regelungen umfassen Aspekte wie Wochenarbeitszeiten, Überstunden und Pausen. Ein Ersatz des staatlichen Arbeitsrechts sind sie dennoch nicht, da sie die gesetzlichen Mindestanforderungen des ArbZG einhalten müssen.
Eine Lösung, die die Ansprüche der Beschäftigten automatisch und korrekt berechnet, trägt dazu bei, dass sich diese fair behandelt und respektiert fühlen.
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